Vita von
Vroni Beetschen
Mein Leben
Angrenzend zum Rhein, im früheren Marienstift, einer Gebärklinik in Schaffhausen, wurde ich
geboren. Die elementare Gewalt, unser Lebenselixier Wasser, musste mich damals als Säugling
beeinflusst haben. Seine Mystik beeindruckt mich bis heute, ist in vielen meiner Texte
erkennbar. Im Buch »Auf leichten Schwingen»
Am Rhein, im Fluss des Flusses
Strom, der du fliessest vom Tag zur Nacht,
von der Quelle zum Meer!
Spiegelst des Himmels blau,
wie der Wolken düstres Grau.
Unaufhaltsam ist die Reise,
unergründlich, was du mit dir trägst.
Eingeflochten in dem grossen Strom
treibt des Dichters Seele mit
und reitet auf den Wellenspitzen.
Wortgebilde, erfinderisch,
trägt die Gischt herüber, leicht.
Die Muse will verstanden sein
in Schönheit und Vergänglichkeit.
So lausch denn ihrer Vielfalt Spiel,
bevor sie tänzelnd weiterziehn.
Im Fuss des Flusses
liegt verborgen, zu ergründen,
aller Flüsse Ziel und Sinn!
Mit etwa 9 Jahren begann ich zu schreiben. Vorerst in Tagebuchform, später in kleineren
Geschichten. Der Fünfliber hatte es mir damals angetan, rund, gerade passend in meine
Kinderhand. Was alles konnte man damals kaufen. Viel, viel später schrieb ich ein
Adventsmärchen, worin dieser vorkommt. Meine rege Fantasie erlaubte mir, Wortbilder zu
malen, die Welt um mich herum aufleben zu lassen.
Mit 16 Jahren, konnte ich den Stellenwert literarischer Möglichkeiten noch zu wenig
einschätzen. Es lockten andere Herausforderungen. Der Beruf zur Pharma-Assistentin. Die
Vielfalt bei dieser Tätigkeit war interessant. So konnte ich nach Abschluss und einem Jahr
Englandaufenthalt, nach meiner Heirat, zeitweise in einer Drogerie arbeiten. Eine glückliche,
aber äusserst intensive Zeitspanne mit unseren 4 Kindern liess wenig Spielraum für
literarisches Schaffen und wenn, dann nur nachts. Die 900 Jahr-Feier Stetten war Anlass für
mich, das erste Mal mit einem Büchlein »Warum liegt der Mond im Stettemer Wappen» an die
Oeffentlichkeit zu treten. Unsere älteste Tochter, 15 Jahre alt, lockerte den Text mit lustigen
Bildern auf. Wenig später schrieb ich einen Sketch für die Landfrauen Stetten, der im Schloss
Laufen aufgeführt wurde. Schon in meiner Jugend war ich begeisterte Pfadfinderin und
Leiterin, um später in den Elternrat zu wechseln und hatte ein Jahrzehnt im Verein zur
Förderung des Pfadfinderwesens das Amt der Präsidentin inne. Heute mache ich dies seit gut 7
Jahren für das Forum Schaffhauser Autoren. Unsere Kinder sind längst ausgeflogen, 5
Enkelkinder beleben unsere Familie. Von Stetten sind wir nach Stein am Rhein gezogen, wo ich
nach der Vernissage des Buches «Auf leichten Schwingen» im Kaufleutesaal in Schaffhausen,
auch im Windlersaal in Stein am Rhein dieses nochmals vorstellen konnte. Lesungen im
Rahmen des Zürcher Schriftsteller-Verband, des FSA, aber auch privat im In.- und Ausland
prägen meinen Alltag. Reisen, Begegnungen bereichern meine Sichtweise. Historische und
kulturelle Orte ebenfalls. Das breite Spektrum interessanter Möglichkeiten ist gegeben.
Meine Liebe zur Poesie ist unverkennbar. Viele romantische Details finden darin Platz. So
meinte ein Journalist, der an einer Lesung in Thayngen zugegen war, «Vroni Beetschen ist die
Poetin des Reiats» Prosa Texte, Aphorismen, Lyrik, beinhalten meine Bücher. Gedanken, Wort
und Gedankenspiele fehlen keineswegs, sind sogar wichtiger Teil meiner Aufzeichnungen. Dass
sie kritisch hinterfragt werden, ist normal. Manchmal auch schmerzlich für mich. Gedanken
sind die Samen der Wortfindung, ob sie nun gut oder schlecht gemeint sind. Die Quintessenz
unserer Herzen.
Meine These, die Einleitung meiner Gedanken zum Buch «Auf leichten Schwingen»
Am Anfang war der Gedanke
Der Geist umhüllte ihn
mit hauchdünner Seide.,
damit er leicht war.
Die Seele schenkte ihm
zart anmutende Flügel,
mit denen er fliegen sollte.
Das Gewissen mahnte ihn,
in Liebe und mit Weitsicht,
Geduld zu üben.
Und er machte sich auf die Reise
Mit welchem Massstab oder Anspruch meine Leserschaft meine Texte bewerten möge, das sei
dahingestellt. Sie sind geschrieben worden, einige spielerisch leicht, andere tiefgründig
anspruchsvoll, nicht um die Welt zu verändern, sondern zu bereichern. In unscheinbaren,
unbegreiflichen Momenten unseres Lebens können wir oftmals nicht erahnen, wie
geheimnisvoll, einmalig und wunderbar unser Leben sein kann und ist!