Etwas ganz Besonderes möchte ich Dir schenken

Gedichte und Gedanken von Vroni Beetschen

Masken 

Feurige Augen, begehrende Blicke, fordernd und undurchdringlich zugleich und verzücktes, verspieltes Gebaren in schillernden Farben, ideenreich, hinter schwarzen Masken, Fransen, roten Nasen, hinter Wimpern dicht gedrängt, vollbusigen Matronen, rohen Piraten, Zigeunerinnen mit Schmuck behängt, hinter süssen Feen, hinter kleinen Mäusen und laut miauenden Katzen, Hexenlarven, hüpfenden Kobolden, hinter schaurig gruseligen Fratzen  verstecken sich Alltagsgesichter. – Menschen, voller Hoffnungen und Gelüste suchen in Stunden der Verwandlung das Heil, im Wirrwarr den Sinn der Apokalypse. Phantom einer Nacht, Irrlichter einer Versuchung, für Sekunden das Glück zu haschen, kurzum,  Karneval ist angesagt, Fasching, Fasnacht, althergebrachtes, neuauflebendes Brauchtum. Masken, die Legenden erzählen, Geschichten, überliefert von Generation zu Generation, ergreifend nahe, vermitteln einen Hauch von immer wiederkehrender Tradition. Masken, handgeschnitzt von einer Schönheit ohnegleichen, mit Gold und Silber reich verziert sind Kostbarkeiten, Abbilder einer Märchenwelt, die das Geheimnis involviert. Masken lassen alles sagen, verheimlichen zugleich der Seele Kern, Masken, die wir alle tragen, unsichtbar, Tag für Tag und Fasnacht liegt noch fern. Sind sie Schutz vor unserm blossen Ich, ein Harnisch sozusagen vor Feindes Speeren, Spionen, um unsere Identität zu wahren? Ja, vielleicht! Aber einmal im Jahr fallen die Masken, schmelzen im Schein von tausend Kerzen im Lichterglanz der Flammen und des Himmels, Friede kehrt in unsere Herzen, dann ist Weihnachten für alle Menschen dieser Erde auf der ganzen Welt, ein Funken Hoffnung, eine Prise von dem kleinen, grossen Glück, das die Dunkelheit erhellt! Dann ist Weihnachten. Weihnachten!